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Wiesen-Einsätze 2022

 

In der Frühjahrswiesenmahdsaison 2022 sind wir viele, viele Hektar Wiesenfläche abgeflogen. In allen unseren Einsätzen wurde kein Kitz übersehen bzw. vermäht. Aber es gab so wenige Kitze in unserer Region, dass wir in manchen Einsätzen gar kein Kitz detektieren konnten. Sehr wahrscheinlich liegt das an der benachbarten Forstwirtschaft, die sehr viel Rehwild wegschießt, nach dem Motto: Waldschutz vor Tierschutz. In einem meiner Beiträge habe ich beschrieben, dass es allerhand Vorgehensweisen gibt (z. T. auch staatlich finanziell gefördert), die die Verbissschäden verhindern bzw. in Grenzen halten. Offenbar ist es einfacher, ein Kitz und gleich danach seine Mutter zu erschießen, als die genannten Baumschutzmaßnahmen anzuwenden.

Auch in diesem Jahr konnte ich durch Vorträge und Präsentationen, Kontakten auf online-Plattformen und Flyer in mehreren Ortschaften neue Mitstreiter gewinnen. So ist unsere Gruppe auch in diesem Jahr weitergewachsen.

 

Sehr hilfreich waren die Kontakte zu den zuständigen Jägern und Jagdvereinen. Sie haben uns auch in so manchen großen, langen Nacht-Einsätzen unterstützend begleitet. Für nächstes Jahr habe ich mir vorgenommen, mit ihnen und einigen unserer Auftraggeber ausführliche Gespräche zu führen. So will ich mit ihrer Unterstützung diese ausgewählten Landwirte in ihre (gesetzliche) Pflicht nehmen und erreichen, dass sie das Thema „Wildtierschonende Wiesenmahd“ ernstnehmen. Bevor wir einen Auftrag von diesen Landwirten annehmen, wollen wir die Info über alle seine Wiesen zur Mahd erhalten. Und sie sollten uns so weit entgegenkommen, dass unsere Arbeit machbar ist. Wir brauchen rechtzeitiges Bescheidsagen, gute Kommunikation, sinnvolle und verlässliche Absprachen, damit wir uns gut vorbereiten können und kein Kitz den grausamen Mähtod erleiden muss. Schließlich und nicht zuletzt haben wir als Gruppe auch einen guten Ruf zu verlieren.

 

Technisch habe ich weiter aufgerüstet und nun zusätzliche Funktionen am Kopter, die unsere Arbeit noch effektiver und gleichzeitig leichter machen werden. Auch die Flugzeit hat sich weiter verlängert.

 

Auch dieses Jahr waren wir wieder zur Unterstützung unseres Veterinäramtes bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest dabei. In den Einsätzen sind wir tausende Hektar geflogen, um Fallwild und lebendige Wildschweine in den Restriktionsgebieten im Barnim an der Oder zu finden. Wenn wir welche detektiert hatten, gaben wir die Info´s, wie Anzahl der Tiere bzw. Größe der Rotte, Alter und die dazugehörigen Geodaten weiter. Und - auch so wie im vorigen Jahr - war und ist jeder Einsatz für uns ein Abenteuer. Das Wetter - Sturm, Regen und Kälte sowie Hitze, die Landschaft mit Bergen, Schluchten, Morast und die Vegetation mit sehr hohen Bäumen, dichtes Gestrüpp mit unzugänglichen Gebieten - forderten uns und die Technik wieder bis an die Grenzen des Machbaren. Das Gute: so habe ich durch das Meistern schwierigster Situationen sehr viel Flugerfahrung sammeln können. Auch bei der Interpretation des Wärmebildes sind wir wieder ein Stück sicherer geworden. Wir erkennen neben großen und kleinen Schweinen z. B. auch verschiedene Vögel, Hund, Fuchs, Igel, Biber, Schaf, Kuh, Pferd, Hase und auch tote Tiere.

 

In diesem Jahr hat das rbb-Fernsehen eine 30-minütige Reportage über uns gedreht. Eine Autorin mit Kamerateam hat uns in einem Einsatz die ganze Nacht begleitet und gezeigt, wie wir unsere Einsätze in Zusammenarbeit mit dem Landwirt vorbereiten und durchführen.

https://www.rbb-online.de/doku/die_rbb_reporter/beitraege/hallo-nachbarn-/hallo-nachbarn-auf-rehkitzrettung-in-der-schorfheide.html

 

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