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Baumschutz und / oder Tierschutz?

Von Fachleuten - auch von Tierschützern! - hört man immer wieder die These: „Baumschutz vor Tierschutz“ oder Rehe seien „Schädlinge“. Sie seien nicht im Bestand gefährdet und deshalb nicht schutzwürdig.

 


Bei der "Wildtierschonenden Wiesenmahd" geht es aber nicht um Priorisierung, sondern um Verhinderung von „vermeidbarem Tierleid“ und um Verantwortung übernehmen für die Folgen unserer exzessiven und industriellen Landwirtschaft. Dies sollte für jeden zu allererst ein ethischer Grundsatz sein.


Aber auch das Gesetz schützt seit 2002 unsere Jungtiere bei der Wiesenmahd. So besteht gemäß §17 TierSchG die Strafbarkeit mit „bedingten Vorsatz“. Jeder Landwirt, der das Tierleid bei der Frühjahrsmahd seiner Wiesen stillschweigend ignoriert, macht sich strafbar und muss mit nicht unerheblichen Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen auf Bewährung rechnen.

 


Aus diesen Gründen ist hier zwingend Handlungsbedarf angesagt.

 


Mit meiner Tierschutzarbeit helfe ich beiden - den Landwirten und unseren Jungtieren. Der Einsatz meiner modernen Technik auf den Wiesen der Landwirte verhilft ihnen zu einer gesetzeskonformen Wiesenmahd und sauberem Erntegut und bewahrt gleichzeitig unsere Jungtiere vor dem schrecklich qualvollen Tod durch die Schneidwerkzeuge der Erntemaschinen.


Natürlich erhöhe ich durch mein Tun den Rehbestand. Aber es gibt Methoden, die durch die Tiere entstehenden Verbiss-, Schäl- und Fegeschäden im Wald zu verhindern oder zumindest in Grenzen zu halten. Durch Flächenschutz (fördermittelfähig), Einzelbaumschutz und Schaffung alternativer Nahrungsangebote wie Wildäcker, Verbissgehölze und Notzeitenfütterung kann man das erreichen. Und Fakt ist - am Ende steht die verantwortungsbewusste! Jagd. In diesem Zusammenhang denken wir mal an unsere Massentierhaltung. Haben diese Tiere einen schöneren Tod oder gar ein schöneres Leben?


Es gibt aber auch natürliche Regularien, die zur Dezimierung des Rehbestandes beitragen:

  • Füchse und Marder dezimieren vor allen die Jungtiere der Rehe. Zusätzlich ist der natürliche Fressfeind der Rehe wieder zurück. Der Wolf. Er nutzt sie als Nahrungsquelle und „bedient“ sich so, bei entsprechender Sicherung der Nutztiere, weniger in den Ställen und auf den Weiden unserer Landwirte.
  • Krankheiten und Parasiten reduzieren den Tierbestand.
  • Und schließlich gibt es Beobachtungen, dass Rehe auch selbst ihre Tier-Dichte pro Fläche durch Anpassung der Anzahl ihrer Nachkommen regulieren – wie genial!  

 

Ganz wichtig: es profitieren nicht nur Rehkitze von der "Wildtierschonenden Wiesenmahd" und der Wald durch die Waldschutzmaßnahmen. Tiere, die auf der Vorwarnliste der „Rote Liste gefährdeter Arten“ stehen, wie der Feldhase und verschiedene Bodenbrüter, haben so eine Chance, sich im Bestand wieder zu erholen