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Wieseneinsatz - Was ist zu tun

Kommt der Tag der Wiesenmahd, beginnen die Vorbereitungen. Die Technik wird betriebsbereit gemacht. Der Flugplan ist erstellt. Unsere Kleidung liegt bereit, die Gummistiefel stehen dabei und der Wecker ist gestellt. Am Tag der Mahd treffen wir uns ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang bzw. vor Sonnenuntergang und verstauen das gesamte Equipment ins Auto. Und los geht´s.


Angekommen, wird alles wieder ausgepackt und aufgebaut. Am Laptop wird der Flugplan gemeinsam angeschaut und besprochen. Jeder hat seine Aufgabe.


Wenn wir Glück haben, die Wiesen nicht allzu nass sind und wir keinen Nebel haben, kann der Kopter in die Luft gehen und seinen autonomen Flug beginnen. Am Boden weiß jeder, was er zu tun hat. Der Pilot kontrolliert permanent alle Flugparameter, um bei eventuellen Abweichungen sofort in die Handsteuerung übergehen zu können. Eine andere Person beobachtet konzentriert das Wärmebild auf dem Monitor, um warme Tierkörper zu identifizieren. Auf der Wiese laufen weitere Personen in Flugrichtung mit dem Kopter mit. Sobald sich auf dem Monitor eine potentielle Tierliegestelle zeigt, wird der Pilot und die Personen auf der Wiese über mobilen Sprechfunk informiert. Sofort wird der Kopter in der Luft angehalten. Eine Person auf der Wiese läuft nun an die Stelle direkt unter den Kopter, findet das Jungtier und markiert diese Stelle mit einem Fähnchen. Danach geht’s gleich weiter, denn Flugzeit ist kostbar. Auch wenn unser Kopter über eine außergewöhnlich lange Flugzeit verfügt, ist Eile geboten. Man weiß nie, wie viele Jungtiere auf einer Wiese liegen bzw. wie oft der Kopter noch anhalten muss.


Ist nun die Wiese abgeflogen, kommt der Kopter selbstständig zu seinem Startpunkt zurück und will landen.


Jetzt kommt für uns der schönste Moment.

 

Wir gehen zu den markierten Stellen auf der Wiese - den Liegestellen der Rehkitze. Hier bewegen wir uns langsam und leise. Die Markierungsfähnchen werden entfernt und es wird die Umrandung mit den Erdspießen um das Tier herum befestigt. So entsteht eine Insel von ca. 1,5 m Durchmesser. Wie mit den Landwirten abgesprochen war, wird er mit seinem Wiesenmähfahrzeug genau diese Stelle umfahren und so das Leben des Jungtieres schonen.

 

Ist die Wiese gemäht, wird die Umrandung wieder entfernt. Und wenn alles wieder still ist, dann kann man die Rehmutter dabei beobachten, wie sie kommt und ihr Kitz aus der Gefahrenzone führt. Beide haben vor Angst und Panik enormen Stress hinter sich. Aber es ist alles gut – Mutter Reh hat ihr Kitz unversehrt zurück.


Dieses Tierglück ist der Lohn für all´ unsere Mühen!