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Das Drama für Rehkitze

Die Wiese ist der Lebensraum für ganz viele unserer einheimischen Tiere. Sie ist nicht nur Nahrungsquelle oder bietet Schutz vor Witterung und Fressfeinden, sie ist auch als Kinderstube für Rehe, Feldhasen und Bodenbrüter sehr wichtig.

 

So legen Rehmütter im Frühjahr ihre neugeborenen Kitze in der Wiese ab und lassen sie, nur vermeintlich, alleine. Die Natur hat es so eingerichtet, dass sie perfekt an die Wiese angepasst sind und dadurch eine maximale Chance zum Überleben haben. Eine Rehmutter kümmert sich fürsorglich um ihr Kitz und kommt regelmäßig, um es zu säugen. Auch sonst ist sie nie weit weg, um bei Gefahr sofort zur Stelle zu sein.

Derweil verharrt das Kitz in der Wiese und wartet auf die nächste Milchmahlzeit. In den ersten Wochen haben sie einen angeborenen Duckinstinkt. Sie bleiben dicht an den Boden gedrückt liegen und fliehen selbst bei größter Gefahr nicht. Zusätzlich haben sie zu ihrem Schutz vor ihren Fressfeinden noch keinen eigenen Geruch. Das ist klug, denn dadurch ist die Chance groß, dass ein Fuchs oder der Wolf sie nicht erschnüffeln kann und vorbeiläuft.

 

 

Leider macht dieses instinktive Verhalten es auch für den Menschen fast unmöglich, sie im Gras zu finden.

 

Auch unsere Hunde (außer Vorsteherhunde) können sie kaum erschnüffeln.

 

 

Nun kommt genau zu dieser Zeit der Mensch und mäht seine Wiesen. Durch die Schneidwerkzeuge seiner industriellen landwirtschaftlichen Erntemaschinen werden dabei die Kitze entsetzlich grausamst verletzt, verstümmelt und getötet. Vermähte Kitze sind meist nicht gleich tot. Sie sterben qualvoll an den typischen Verletzungen abgetrennter Beine.

Vor Schmerz, Angst und Panik geben die Kitze ihren typischen Angstschrei ab. Die Rehkitzmutter eilt zu Hilfe – aber es ist zu spät, sie kann nicht mehr helfen. Ihr Kitz ist tödlich verletzt. Trotz dieser Gewissheit verweilt, vermisst und sucht die Rehmutter ihr Kind am Sterbeort noch tagelang. Man hat beobachtet, dass Rehmütter bei ihrem sterbenden oder toten Kitz traumatisiert verharren und leiden.

 

Diesen tragischen Tod erleiden auch die anderen Wiesenbewohner - wie Kiebitze, Feldlerchen, Fasanen, Rebhühner und Feldhasen. Weil ihre Jungtiere in flachen Erdmulden oder Sassen liegen, werden sie ebenso von den Mähmaschinen tödlich verletzt und verstümmelt.

 

 

Dieses Tierleid wiederholt sich Jahr für Jahr.

 

 

In Statistiken liest man von 100.000den so getöteter Rehkitze jedes Jahr in Deutschland. Nach Schätzungen der Deutschen Wildtierstiftung sterben durch die Mahd allein in Deutschland jährlich über 500.000 Tiere, darunter ca. 90.000 Rehkitze. In der Fach-Zeitschrift „Wild und Hund“ (Ausgabe 9/2005) ist gar von 200.000 Rehkitzen und vielen Millionen anderer Wildtiere die Rede. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

 

 

Diese erschreckenden Zahlen müssen nicht sein.

 

 

Zuallererst haben die Landwirte selbst viele, einfache und äußerst effiziente Möglichkeiten (Der Beitrag der Landwirte), das Leid der vielen Kitze und der anderen Jungtiere zu verhindern.

Wendet er diese wildtierschonenden Mahdmethoden selbst nicht an und will dennoch eine gesetzeskonforme Wiesenmahd durchführen, bieten wir ihm als letzte Möglichkeit zur Rettung der Jungtiere unseren Einsatz als „Wildtierschutz aus der Luft“ an.

 

 

Aber dazu braucht es das Bewusstsein der Landwirte für eine „Wildtierschonende Wiesenmahd“.

 

 

Hier sehen Sie, wie die Ricke ihr Kitz nach der Mahd aus der Gefahrenzone in eine neue Deckung führt.
(gefilmt von: Karsten Protzek)