Wiesen-Einsätze 2021

2021 war in der Rehkitzrettung ein sehr erfolgreiches Jahr für uns. Bei Vorträgen und Präsentationen konnte ich weitere engagierte Tierschützer als aktiver Helfer gewinnen. Durch diese Verstärkung und den großen Einsatz jedes Einzelnen haben wir die Herausforderung der vielen und langen Einsätze erfolgreich gemeistert. Sehr viele Tage waren wir hintereinander von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang auf den Wiesen. Leider konnten wir einige wenige Aufträge nicht annehmen, da wir voll ausgebucht waren. Das würden wir gern in 2022 durch bessere Organisation und Absprachen mit den Landwirten ändern. 

 

Unsere Technik hat dieses Jahr hervorragend funktioniert, hatten wir doch aus den Erfahrungen vom Vorjahr gelernt. Sogar die Wetterbedingungen mit Nachtfrost und Nebel konnten der Technik nichts anhaben. Nur für uns waren die mit Reif überzogenen glatten Wiesen eine Sturzgefahr. Im Gegenzug hatten wir an unserem letzten Einsatz am 21.06.2021 Tagestemperaturen von 35°C. Bei diesen Temperaturen ist die Interpretation des Wärmebildes eine echte Herausforderung. Aber auch hier hat die gute Technik und unsere stetig wachsenden Erfahrungen es geschafft, dass wir auf einer Wiese ein Kitz und ein totes Reh sicher erkennen konnten. 

 


 

Zwei Dinge sind mir noch wichtig mitzuteilen:

 

Ein großes Anliegen für 2022 - einigen Landwirten bewusst machen, dass sie als verantwortungsbewusste Fahrer eines Wiesenmähfahrzeuges bei Sicht eines um sein Leben rennendes Kitzes bremsen bzw. ganz anhalten. Dies sollte eigentlich aus Mitgefühl mit dem Tierleid beim Vermähen und dem Respekt vor dem Tierwohl der Kitze selbstverständlich sein. Und letztlich sind alle Landwirte nach dem Tierschutzgesetz zum Wildtierschutz bei der Ernte, §17 TierSchG, auch dazu verpflichtet. Missachten sie dies und es kommt zur Anzeige, erwarten sie empfindliche Geldstrafen bis hin zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung. Dennoch gibt es Landwirte die "drüberfahren".  

 

Und noch etwas ist ganz wichtig zu erwähnen. Es gibt Flugverbotszonen. Das Flugrecht verbietet u.a. den Flug an stromführenden Leitungen. 150 m Abstand sind einzuhalten. Und wenn nun genau in diesem Bereich Kitze liegen und bei der Wiesenmahd vermäht werden, dann ist nicht das Piloten-Team oder die Technik schuld. Hier mangelt es an Organisation zum Belaufen dieser Bereiche zu Fuß. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Sinnvollerweise darf das nicht im Dunkeln sondern muss am Tag bei Sicht erfolgen. So eine Situation hatten wir 2021 und werden in Zukunft dafür sorgen, dass das nie wieder passiert.

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